Hochschulschriften

Recent Submissions

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    Das Kino der VRP im DDR-Alltag. Die Rezeption polnischer, im Lichtspielwesen der Deutschen Demokratischen Republik verliehener Spielfilme, auf der Grundlage der Analyse von Presserezensionen aus den Jahren 1949 – 1990
    Piatkowska, Kinga (2011)
    Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges und mit der Proklamierung der DDR im Jahre 1949 wurde ein neues Kapitel in der Geschichte der deutsch-polnischen Beziehungen eröffnet. Die DDR und die Volksrepublik Polen wurden der Regierung der Sowjetunion unterstellt und als „Brüderländer“ aufgefordert, gegenseitige Kontakte in verschiedenen Bereichen zu pflegen. Eines von diesen Gebieten war auch das kulturelle Leben, von dem ein bedeutender Teil der Filmaustausch war. In den Jahren 1949-1990 wurden im Lichtspielwesen der DDR über 300 Spielfilme aus der Volksrepublik Polen verliehen, was zweifelsohne eine imposante Anzahl war. Die große Mehrheit dieser Filme wurde in der DDR-Presse rezensiert. 40 Jahre lang waren die Kritiken in Bezug auf das Filmangebot aus der Volksrepublik Polen im Lichtspielwesen der DDR ein fester Bestandteil der DDR-Alltags- und Kinopresse. Es sind innerhalb von dieser Zeit tausende von Rezensionen zu polnischen Filmen geschrieben worden, von deren ein großer Teil in dieser Arbeit analysiert wurde. Die Analyse der Pressebeiträge stellt ein Bild der Beurteilungen der polnischen Produktionen durch die DDR-Journalisten dar, lässt aber auch ganz genau Änderungen in den Beziehungen zwischen der Volksrepublik Polen und der DDR in den Jahren 1949-1989 erkennen. Dadurch bildet die politische Situation in den beiden Nachbarländern den Hintergrund dieser Arbeit, wobei fünf wichtige geschichtliche Phasen ausgewählt werden, die die Kapitel der Arbeit bilden. Zwei Unterkapitel dieser Arbeit werden der Rezeption der Filme von zwei bedeutendsten polnischen Regisseuren der Nachkriegszeit gewidmet: Andrzej Wajda und Krzysztof Zanussi.
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    Describing Data Patterns. A general deconstruction of metadata standards
    Voß, Jakob (2013)
    Diese Arbeit behandelt die Frage, wie Daten grundsätzlich strukturiert und beschrieben sind. Im Gegensatz zu vorhandenen Auseinandersetzungen mit Daten im Sinne von gespeicherten Beobachtungen oder Sachverhalten, werden Daten hierbei semiotisch als Zeichen aufgefasst. Diese Zeichen werden in Form von digitalen Dokumenten kommuniziert und sind mittels zahlreicher Standards, Formate, Sprachen, Kodierungen, Schemata, Techniken etc. strukturiert und beschrieben. Diese Vielfalt von Mitteln wird erstmals in ihrer Gesamtheit mit Hilfe der phenomenologischen Forschungsmethode analysiert. Ziel ist es dabei, durch eine genaue Erfahrung und Beschreibung von Mitteln zur Strukturierung und Beschreibung von Daten zum allgemeinen Wesen der Datenstrukturierung und -beschreibung vorzudringen. Die Ergebnisse dieser Arbeit bestehen aus drei Teilen. Erstens ergeben sich sechs Prototypen, die die beschriebenen Mittel nach ihrem Hauptanwendungszweck kategorisieren. Zweitens gibt es fünf Paradigmen, die das Verständnis und die Anwendung von Mitteln zur Strukturierung und Beschreibung von Daten grundlegend beeinflussen. Drittens legt diese Arbeit eine Mustersprache der Datenstrukturierung vor. In zwanzig Mustern werden typische Probleme und Lösungen dokumentiert, die bei der Strukturierung und Beschreibung von Daten unabhängig von konkreten Techniken immer wieder auftreten. Die Ergebnisse dieser Arbeit können dazu beitragen, das Verständnis von Daten --- das heisst digitalen Dokumente und ihre Metadaten in allen ihren Formen --- zu verbessern. Spezielle Anwendungsgebiete liegen unter Anderem in den Bereichen Datenarchäologie und Daten-Literacy.
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    Visuelle Kulturen der Kontrollgesellschaft
    Adelmann, Ralf (2003)
    Ausgangspunkt ist die Hypothese, dass Visualisierungen und ihre massenhafte Verbreitung über Medien in den modernen Industriegesellschaften einen entscheidenden Anteil an der Bildung und Verbreitung soziokultureller Diskurse besitzen. Ausgehend von Konzepten der epistemologischen Wende von der Schrift zum Bild werden medienwissenschaftliche Ansätze der visuellen Kultur kritisch eingeordnet. Vor diesem Hintergrund wird eine historische, theoretische und methodische Perspektivierung des Gegenstands Fernsehen unternommen. In konkreten Einzelanalysen digitaler Animationen und videografischer Aufnahmen in dokumentarischen Formaten des Fernsehens werden die Verfahren und Methoden der Popularisierung von neuen Ästhetiken im Fernsehen seit den 1980er Jahren thematisiert. Am Ende werden diese Analyseergebnisse auf das Konzept der Kontrollgesellschaft bei Gilles Deleuze bezogen und für eine soziokulturelle Einordnung der Phänomene produktiv gemacht.
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    Zeugenschaft im Bild. Strategien der Sichtbarmachung der Shoah im polnischen Dokumentar- und Kunstfilm nach 1989
    Uçar, Magdalena (2015)
    Zentrales Anliegen der Dissertation ist, Zeugenschaft als visuelle Strategie zu beleuchten. In Abgrenzung zur These der Undarstellbarkeit der Shoah wird der Begriff der Sichtbarmachung nutzbar gemacht, um Prozesse und die Wirkung von Bildern im Zusammenhang mit Zeugenschaft herauszustellen. Ausgangspunkt dabei ist, dass bildliche Zeugnisse einen Gegenpol zu den standardisierten Visualisierungspraktiken der Shoah bieten, sprich dem historischen Bildmaterial aufgenommen durch die Alliierten und der Nationalsozialisten. In der Arbeit wird das historische Bildmaterial als Visualisierungspraxis problematisiert und visuellen Zeugnissen gegenübergestellt, die Augen- und Überlebenszeugen der Shoah, aber auch authentische Orte des Geschehens aus einer nachträglichen Perspektive zeigen. Dabei werden insbesondere zwei kritische Strategien des Umgangs mit historischen Bildern der Shoah hervorgehoben: das Hinterfragen von Archivbildern innerhalb des Films (Harun Farockis AUFSCHUB, 2007) und die Verweigerung von Archivbildern aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges (Claude Lanzmanns SHOAH, 1985).
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    Funny Games: Spielräume des Sadomasochismus in Film und Medien
    Pühler, Simon (2013)
    "FUNNY GAMES. Spielräume des Sadomasochismus in Film und Medien" ist der Versuch, eine Geschichte medialer Schmerzlust zu rekonstruieren – in etwa von 1789 bis heute. Neben klassischer SM-Literatur sind es Spielfilme wie VIDEODROME (1983), FALSCHER BEKENNER (2005), THE HURT LOCKER (2008) oder SHORTBUS (2006), in denen modernes Schmerzlust-Empfinden und -Begehren offenbar wird. Die Untersuchung richtet sich dabei auf Konzepte technoimaginärer Wunsch- und Höllenmaschinen, dynamisierte Ich-Apparate, wie sie Donatien-Alphonse-François de Sade, Leopold und Wanda von Sacher-Masoch, Ernst Kapp, Sigmund Freud, Daniel Paul Schreber, Jacques Lacan, Gilles Deleuze und Félix Guattari, David Cronenberg, Michael Haneke, Kathryn Bigelow u.v.a. im Medienumfeld ihrer Zeit individuell erleben und auf ihre je eigene Art – meist sehr fantasiereich – bearbeiten. Der vorliegende Entwurf, medienarchäologische Spurensicherung und gleichsam Test-Spiel, ist vor allem eine Einladung zum Mitmachen: Beim obsessiven Durchschreiten virtueller (Alptraum-)Welten und realer Körper negative und positive Lust zu erfahren, sich neuen Sinnesreizqualitäten zu öffnen, um schließlich Mehr-Lust und -Wissen zu erwerben. Anti-Ödipus als interaktives Video(bei)spiel. Als Analysetools haben sich Erkenntnisse aus der (strukturalen) Psychoanalyse, der (technischen) Medienwissenschaft, (Film-)Philosophie, der Gender-, Gewalt-, Fetisch- und (kulturwissenschaftlichen) Spieltheorie als hilfreich erwiesen, um dem Geheimnis und Rätsel sadomasochistischer Schmerzlust – und ihrer crash-Medien – ein wenig näher zu kommen.
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    Eine ideologiekritische Betrachtung des westlichen Netzoptimismus am Beispiel des Arabischen Frühlings
    Lukas, Simon (2018)
    Die vorliegende Arbeit zeichnet die Verbreitung netzoptimistischer Theorien in der westlichen Welt bis zu den Aufständen des Arabischen Frühlings ab Dezember 2010 nach und untersucht die mediale Reaktion auf den für viele Beobachter unerwarteten und enttäuschenden Ausgang der Revolutionsbewegung. Dabei wird gesondert gezeigt, wie die lange weit verbreitete Hoffnung in das demokratisierende Potential digitaler Netzwerke entweder durch eine Anpassung der Wirkstärke abgemildert oder durch eine Neubewertung der Wirksamkeit beziehungsweise der Wirkrichtung gänzlich aufgegeben wurde.
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    OPEN HISTORY. Archäologie der frühen Mikrocomputer und ihrer Programmierung
    Höltgen, Stefan (2020-03-03)
    Wie ist Computergeschichtsschreibung aus informatischer Per­spektive mög­lich? Diese Frage wird unter Berücksichtigung der Medienarchäologie, die die Operativität und damit Ahistorizität technischer Medien betont, gestellt, woraus sich die Com­puterarchäologie als interdiszipli­näre Theorie und Methode ergibt. Die Arbeit erfasst zunächst die Probleme technisch defizitärer, wider­sprüchlicher und idiosynkratischer Computerhistorio­grafie an ausgewählten Beispielen, um diese ge­schichtskritisch, diskurs- und medien­archäologisch zu dekonstruieren. Unter dem Be­griff der Archäographie werden sodann Werkzeuge und Methoden zusammengestellt, die es er­möglichen operative ‘alte’ Computer techniknah zu untersu­chen und zur Ent­wicklung einer Theorie mittlerer Reichweite zu beschreiben. Dabei suspendieren Methoden der Infor­matik, Elektrotechnik, Diagram­matik u. a. die hermeneutischen Beschreibungsverfahren der Histo­riografie. Zu­sätzliche Methoden der Medienwissenschaft und anderer Disziplinen ergänzen dieses Methodenset. Retrocomputing, das als eine hobbyistische Form der Computerarchäologie bereits seit Jahr­zehnten betrieben wird, bildet den Rahmen für 4 computerarchäologische Projekte mit frühen Mikrocomputern (1975-1985): 1. die Analyse einer ‘traditio­nellen’ Computer-Demonstration; 2. die Entwick­lung eines “Game of Life” auf einer 8-Bit-Computerplattform; 3. die Entwicklung eines neuen Computerspiels und modernen Massenspeichers für eine Spielkonsole von 1978; und 4. die Re­paratur eines 8-Bit-Compu­ters von 1977. Diese Projekte werden im Anschluss durch eine didaktische Betrachtung gerahmt. Retrocomputing verfährt damit auf ähnliche Weise wie ‘Homecomputing’ (ab den späten 1970er Jahren). Die didaktische Reflexion der Projekte mündet in eine Retro-Didaktik, die geeignet wäre durch Komplexitätsreduktion breitenwirksam Kenntnisse über aktuelle Informatik-Systeme zu vermitteln und zugleich ein his­torisch-kritisches Bewusstsein der Computerkultur zu generieren.
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    Partizipation 3.0. Partizipation im Social Web. Ein diskursanalytischer Ansatz zur Erschliessung des Konzepts "Partizipations-Dispositiv"
    Siemer, Catharina (2019)
    Die Dissertation beschäftigt sich mit dem Phänomen Partizipation im Social Web in einem diskursanalytischen, interdisziplinären Ansatz. Ziel der Arbeit ist die Erschliessung eines Verständnisses des Phänomens Partizipation im Social Web und die Verdichtung dieses Verständnisses zu einem hybriden Konzept, eines „Partizipations-Dispositivs“. Das „Partizipations-Dispositiv“, Partizipation 3.0, beschreibt ein theoretisches Modell, das als hybride Beobachtungsfolie auf Metaebene ein Konzept von Partizipation im Social Web zum Gegenstand hat. Aus diesem konzeptionellen Verständnis heraus ergeben sich anwendungsbezogene Ansätze und Fragestellungen für weitere Forschungsaspekte im Kontext Mediatiserung und Digitalisierung.
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    Selbstverdatungsmaschinen. Genealogie und Medialität des Profilierungs-Dispositivs
    Weich, Andreas (2016)
    Warum profilieren wir uns? Während einerseits in Diskursen zum Marketing und in Bewerbungsratgebern Profilierung zur Pflicht ausgerufen wird, gelten Profile in Überwachungsdiskursen – und das nicht erst seit der sogenannten NSA-Affäre – als Schreckgespenst. Zudem fallen beide Aspekte in populären Medienangeboten wie Facebook unmittelbar zusammen und sind konstitutiver Bestandteil gegenwärtiger Medienkulturen. Andreas Weichs genealogische und medientheoretische Betrachtung beschreibt diese Konstellation als Profilierungsdispositiv und erklärt, wie es dazu kommen konnte.
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    Sie lebt für ihre Arbeit. Die schöne Arbeit. Gehen sie an die Arbeit. Die Inszenierung von Arbeit und Geschlecht in Dramatik und Spielfilm der DDR
    Mädler, Peggy; Schemel, Bianca (2009)
    Das titelgebende Zitat von Volker Braun kann als poetische Quintessenz eines vielschichtigen Verständnisses von Arbeit in der DDR gelten. In ihm enthalten sind ein identifikatorisches Verhältnis zur Arbeit, die utopische Bestimmung von Arbeit als nicht entfremdete, schöpferische und ästhetische Tätigkeit sowie eine vom Staatsapparat erzwungene Disziplinierung durch Arbeit. In der vorliegenden Dissertation werden die Inszenierungen von Arbeit und Geschlecht in künstlerischen Diskursen der Dramatik und des Spielfilms der DDR im Zeitraum 1961 bis 1990 analysiert. Die Theatertexte und Filme werden hinsichtlich ihrer Konstruktion von Arbeit, den darin enthaltenen geschlechtsspezifischen Konnotationen sowie den damit verbundenen künstlerischen Inszenierungsstrategien untersucht. Die metaphysischen Bestimmungen von und Zuweisungen an Arbeit werden unter einer poststrukturalistischen Perspektive als historische Konstrukte gefasst, die bestimmter kultureller Moral- und Wertvorstellungen bedürfen, um sich zu entfalten, und gleichzeitig diese Vorstellungen beständig erzeugen und bestärken. In einem Ausblick auf die künstlerischen Arbeiten von ostdeutschen DramatikerInnen und FilmemacherInnen nach 1990 werden die Brüche und Kontinuitäten in der Inszenierung von Arbeit und Geschlecht nach dem Ende der DDR aufgezeigt. Die Dissertation ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit. Peggy Mädler übernahm die Analyse der Theatertexte und Bianca Schemel führte die Untersuchung der Spielfilme durch.
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    Anachronismen: Historiografie und Kino
    Wendler, André (2012)
    Die Arbeit »Anachronismen: Historiografie und Kino« geht von einer zunächst einfachen Beobachtung aus: beinahe immer, wenn Historiker_innen sich mit Geschichtsfilmen auseinander setzen, findet sich die lautstark geführte Beschwerde über die zahlreichen und vermeidbaren Anachronismen der Filme, die sie als ernst zu nehmende historiografische Beiträge desavouieren. Von hier ausgehend verfolgt die Arbeit ein dreifaches Projekt: zunächst in einer kritischen Analyse geschichtstheoretischer Texte einige Hinweise für den Status von Anachronismen für die moderne westliche Historiografie zu gewinnen. Zweitens zu untersuchen, welche Rolle Anachronismen für den Geschichtsfilm spielen. Und drittens von dort aus das epistemische Potential anachronistischen Geschichtskinos zu untersuchen. Eine der Hauptthesen, welche den Blick sowohl auf die Filme wie auf die theoretischen Texte leitet, besagt, dass Anachronismen genau jene Punkte sind, an denen die Medien einer jeden Geschichtsschreibung beobachtbar werden. Die Beobachtung und Beschreibung dieser Medien der kinematografischen Geschichtsschreibung unternimmt die Arbeit unter Zuhilfenahme einiger theoretischer Überlegungen der Actor Network Theory (ANT). Die Arbeit ist in vier Kapitel gegliedert, in deren Zentrum jeweils die Diskussion eines ANT-Begriffs sowie die Analyse eines Geschichtsfilmes steht. Zu den untersuchten Filmen gehören Shutter Island (Martin Scorsese, 2010), Chronik der Anna Magdalena Bach (Jean-Marie Straub/Danièle Huillet, 1968), Cleopatra (Joseph L. Mankiewicz, 1963) und Caravaggio (Derek Jarman, 1986). Die Arbeit kommentiert außerdem theoretische Texte zur Historiografie und zu Anachronismen von Walter Benjamin, Leo Bersani, Georges Didi-Huberman, Siegfried Kracauer, Friedrich Meinecke, Friedrich Nietzsche, Jacques Rancière, Leopold Ranke, Paul Ricœur, Georg Simmel, Hayden White u. a.
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    Gesten des Denkens. Vilém Flussers Medienphilosophie
    Krtilova, Katerina (2020)
    In einer systematischen Interpretation von Vilém Flussers Werk schlägt die Arbeit vor, Flussers Ansatz als einen medienphilosophischen zu verstehen, insofern er das „wie“ der medienphilosophischen Fragestellung in den Mittelpunkt rückt. Medien werden nicht erst dann zu einem wesentlichen Bestandteil von Flussers Philosophie, wenn er sie explizit zum Gegenstand seiner Untersuchungen der gegenwärtigen Kultur und Gesellschaft oder historischer Rückblicke macht; Denken vollzieht sich immer in Medien oder medialen Praktiken, es wird nicht nur von ihnen (mit) geprägt – ohne Medien gäbe es kein Denken und umgekehrt verändert sich Philosophie mit den (jeweils) neuen Medien. Ausgehend von Begriffen oder eher Denkfiguren, die neben dem „was“ des jeweils verhandelten Themas auch das „wie“ der Reflexion selbst adressieren, wird der „Umbruch in der Struktur des Denkens“ zugleich als Beschreibung von Medienumbrüchen verstanden – mit dem Fluchtpunkt des Sprungs in das Universum der Komputation – und als Vollzug der gegenwärtigen Veränderung der „Methode des Denkens“. Flussers (Ver)Suche einer Reflexion, die nicht mehr durch das Medium Schrift strukturiert ist, sondern sowohl alten Medien wie dem Bild – bzw. Praktiken des Abbildens, Darstellens, Einbildens usw. – als auch neuen Medien – dem Komputieren – Geltung verschafft, laufen auf eine widersprüchliche Diagnose des neuen Universums der Komputation (anders: der technischen Bilder) hinaus : eine kybermetisch inspirierte Vision der frei modellierbaren Wirklichkeit(en) einerseits und die Dystopie einer Welt, in der Apparaten Denken, Wahrnehmen und Handeln beherrschen andererseits. Die Arbeit zeigt auf, wie Flusser zu dieser Aporie der Medienreflexion – die weit über Flussers Werk hinaus virulent bleibt – gelangt und wie sie, ausgehend von seiner Figur der Geste, im Sinne einer performativen Medienreflexion gelöst werden könnte.
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    Medien der Sorge, Techniken des Selbst. Praktiken des Über-sich-selbst-Schreibens bei Schlingensief und Jelinek
    Degeling, Jasmin (2021)
    Kann Kunst heilen? Dieser Frage geht Jasmin Degeling mittels einer medienwissenschaftlichen Neubestimmung von Michel Foucaults Konzepten der Techniken des Selbst sowie der Sorge um sich nach und analysiert die Medien und Ästhetiken von Christoph Schlingensief und Elfriede Jelinek als ästhetische Therapeutiken. Am Beispiel der späteren Arbeiten des Theater-, Film- und Aktionskünstlers Christoph Schlingensief zeichnet sich die moderne politische und ästhetische Geschichte von Kunst als Medium der Therapeutik ab, während Elfriede Jelineks monumentaler Onlineroman NEID (MEIN ABFALL VON ALLEM) – EIN PRIVATROMAN mit literarischem Schreiben in virtuellen Räumen experimentiert und einen autobiographischen Roman entwirft, der jeder Form literarischer Subjektkonstitution eine feministische Absage erteilt. Die Studie rückt zeitgenössische Medien der Sorge als Übungen der Heilung, der Gesundheit und des Überlebens in den Blick, und verbindet diese mit einer Archäologie der ästhetischen und medialen Geschichte moderner Konzepte von Gesundheit und Heilung.
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    Virtualität und mobile Medientechnologien
    Völker, Clara (2009)
    Die Dissertation untersucht Ideen von Virtualität im Hinblick auf mobile Medientechnologien. Es verbinden sich eine medienphilosophische und eine technikhistorische Perspektive: Das Virtuelle wird philosophiehistorisch ergründet und damit verbunden die Emergenz von mobilen Medientechnologien wie dem Mobiltelefon rekonstruiert. Zentral ist dabei die Frage, wie sich Weltverständnisse durch mobile Telekommunikation wandeln und wie das Virtuelle bislang im Kontext von Realitätsvorstellungen gedacht wurde.
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    Mobile Media: Protest and Surveillance. On the Political Rationality of Ubiquitous Individual Connectivity
    Leistert, Oliver (2012)
    Aufbauend auf 50 Interviews mit Aktivisten und Hackern untersucht die Arbeit die Frage der politischen Rationalität mobiler Medien im systematischen Rahmen einer gouvernementalen Studie. Die Arbeit zeigt, dass die globale massive Verwendung von Mobiltelefonen einerseits zur Stärkung des westlich geprägten Individuums führt, andererseits mittels Überwachung und verschiedener staatlicher Eingriffe die neu entstandenen Freiheiten der individuellen Mobilkommunikation auf der Ebene souveräner Machtausübung wieder eingefangen werden. Dieser Dialektik von Freiheit und Überwachung wird ein dritter Teil angeschlossen, der die Möglichkeiten und Chancen autonomer Mobilkommunikation, die jenseits staatlicher oder kommerzieller Regelung operiert, diskutiert. Im Fokus stehen Open Source Funk Lösungen, wie Mash Netze. Zwei Fallstudien flankieren die Analyse: SMS zur Unterstützung und spezifischen Herausbildung von Protesten in der Anwaltsbewegung Pakistans gegen den Diktator Musharraf, und auf der anderen Seite die jahrelange Überwachung von Berliner Aktivisten durch deutsche Behörden.
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    Über den Quellenwert historischer Film-, Photo- und Tonaufnahmen. Eine Untersuchung am Beispiel des 17. Juni 1953
    Wendorf, Joachim (2001)
    Die vorliegende Arbeit versteht sich als Beitrag zur historischen Quellentheorie. Sie folgt der Frage nach dem Quellenwert historischer Film-, Photo- und Tonaufnahmen im Vergleich zu Schriftquellen. Dies geschieht am Beispiel des Aufstandes vom 17. Juni 1953 in Berlin. Zu Beginn wird die bisherige Quellentheorie dargelegt, diese wird im Hauptteil am praktischen Beispiel überprüft und abschließend in der Zusammenfassung bewertet und ergänzt. Dabei wird deutlich, daß die untersuchten Quellengattungen - genau wie Schriftquellen auch - spezifische Stärken und Schwächen haben. Darüber hinaus wird gezeigt, daß sie sich - untereinander, wie auch im Verhältnis zu schriftlichen Quellen - in ihrer historischen Aussagekraft sinnvoll ergänzen.
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    MATRIX – die Ambivalenz des Realen. Die Inszenierung von Wirklichkeit und Illusion im erkenntnistheoretischen und kunsthistorischen Kontext
    Etzold, Veit (2005)
    MATRIX von Andy und Larry Wachowski (1999) war einer der erfolgreichsten Filme der 90er Jahre. In dieser Arbeit wird untersucht, wie der Film einerseits erkenntnisskeptische Aspekte aus der westlichen Kultur- und Geistesgeschichte aufgreift, diese aber im Gegenzug mit der Erfüllung einer kulturpessimistischen Sehnsucht nach binären Zuordnungen kombiniert. Indem MATRIX Themen der Erkenntnistheorie mit der virtuellen Technologie der End-90er Jahre bündelt, bedient der Film geistesgeschichtlich bedingte Befindlichkeiten in aktueller Form. Er kombiniert die Aktualität der Ambivalenz von Wahrnehmung mit der Erfüllung kulturkritischer Visionen. Diese Dualität im kulturhistorischen Kontext zu untersuchen und MATRIX als Epochenkunstwerk der 90er Jahre zu definieren, ist das Ziel dieser Arbeit.
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    Bunker—TV, TV—Bunker: Heterotope Mechanismen am Beispiel von Schutzbauwerken und (Fernseh-)Serien
    Hahn, Sönke (2017)
    Die vorliegende Dissertation widmet sich anhand eines kurios anmutenden, aber auf einer Metaebene fruchtbaren Vergleichs von Schutzbauwerken und Fernsehserien historischen und aktuellen Mechanismen menschlichen Denkens und Handelns. Als theoretische Basis dieser Abhandlung fungiert die Heterotopie – ein Konzept des französischen Philosophen Michel Foucault. Die Heterotopie ist ein inflationär gebrauchtes, oft nur oberflächlich betrachtetes Theorem. Das Konzept wird hier nun mit Blick auf das Gesamtwerk Foucaults en détail untersucht sowie um korrelierende Ansätze (Augé, Lefebvre, Soja ...) ergänzt. Aus dieser Betrachtung lässt sich ein über Foucault hinausgehender, analytisch nutzbarer Katalog ableiten. Verkürzt wird die Heterotopie folgendermaßen bestimmt: Neben der Definition der Heterotopie als Raum des Anderen, als (gesellschaftskritischer) Gegenraum kann sie dem wie auch immer bestimmten Normalraum unterstellt sein. Die Heterotopie ist möglicherweise eine bauliche Manifestation schwarz-weißen Denkens, von Ausgrenzung und sichtbarer Unsichtbarkeit, sie wird zur Realisation wie auch immer definierter Ideale oder Stereotypen. Die Heterotopie ist allerdings auch als ein (hybrides) Dazwischen denkbar, welches sich als katalytischer Raum, im dialektischen Sinne als Ort der Synthese äußert. Es könnte als Niemandsland oder als Phase (im Leben) charakterisiert werden. Analog zum letzten Beispiel lässt sich die Heterotopie als progressiv-seriell beschreiben. Ihre stagnierend bis variierende Serialität kann sich im Betreten identischer Räume äußern – mal als verlässlich oder ermüdend empfunden. Nicht nur die einem entsprechenden Raum entgegengebrachten Konnotationen sind vielfältig bis ambivalent, die Heterotopie ist neben real-räumlicher auch virtueller Fasson: Betonmauer finden bisweilen eine Entsprechung im einfachen Harmoniefernsehen. Einander heterotop gegenüberstehenden Räumen wird etwa mit der Figur Walter White in der komplexen Fernsehserie "Breaking Bad" entsprochen – ist er doch hin und her gerissen zwischen seiner biederen, aber geliebten Familie einerseits und der abstoßend gewalttätigen, aber extrovertierende Potentiale bergenden Drogenproduktion andererseits. Die sogenannte Leihkörperschaft bzw. die Immersion lassen sich zur Beschreibung verschiedener Heterotopie-Erfahrungen nutzen. Dieses Eintauchen/Betreten wird hier als Rezeptionsphänomen zwischen sensomotorischer Illusion und inhaltlich-narrativem Sog, zw. Fixierung des Körpers und Einbezug desselbigen definiert. Die beiden Untersuchungsfelder werden jeweils für sich historisch und theoretisch umrissen. Zum noch jungen Feld serieller Theorie/der Definition narrativer Typen (im TV bzw. dem Qualitätsfernsehen) wird ein einführender Überblick geboten. - Der künstlerisch-praktische Teil der Arbeit (Band II) ist unter https://doi.org/10.25643/bauhaus-universitaet.3711 zu finden.
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    Expanded Pictures: Das Handlungsgefüge des fotografischen Bildes im Kontext von Internet und Social Media
    Straßmann, Sarah (2019)
    In der vorliegenden Arbeit wird die Bedeutung und Funktion des fotografischen Bildes und im Besonderen der Handyfotografie im Kontext von Internet und sozialen Onlinenetzwerken beschrieben, untersucht und diskutiert. Im Spannungsfeld zwischen sozialwissenschaftlichen Theorien, foto- und medientheoretischem Diskurs sowie ästhetisch künstlerischen Perspektiven wird ausgelotet, welche konkreten visuellen und sozialen Formen die gegenwärtige mobile digitale Bildpraxis angenommen hat, wie sich ihre Gebrauchsweise innerhalb des globalen gesellschaftlichen Alltags darstellt, und in welcher Weise ihr spezielles Zusammenspiel aus „shooting“, „uploading“, „sharing“ zu neuen menschlichen Handlungsmustern und zur Schaffung neuer kultureller Realitäten beiträgt.
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    Framing opposition to surveillance - Political communication strategies of privacy activists in the aftermath of the Snowden leaks
    Wäscher, Till (2018)
    When in the summer of 2013 whistleblower Edward Snowden revealed the scope of the mass surveillance programs conducted by the National Security Agency and its international partners, privacy activists launched several global online and offline campaigns to protect privacy and resist surveillance. Applying methods of social movement frame and discourse analysis, the dissertation seeks to analyze the various ways activists have tried to shape the privacy discourse in a post 9/11 ‘Surveillance Society.’ A close reading of activist materials and texts over the course of four campaigns – “Restore the Fourth,” “Stop Watching Us,” “The Day We Fight Back,” and “Reset the Net” – reveals a set of frame packages, which are juxtaposed with the media coverage the campaigns have generated. In subsequent semistructured interviews with 21 activists from 14 countries, participants involved in the protest events were asked to critically reflect on framing choices, media dynamics and the degree of transnational cooperation among various privacy advocacy groups. The dissertation contributes to the field of grass roots political communication research by discussing the potentials and limits of anti-surveillance frames as well as providing a cultural and oral history of organized resistance against surveillance in the post-Snowden world.